Vorwort

Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Gäste,

der Gasthof am Schloss in Unterwindach erstrahlt heute in neuem Glanz. Die Sanierung und der Ausbau sind abgeschlossen – Gaststube, großer Saal und Gästezimmer wurden von Grund auf erneuert, das Dachgeschoss sinnvoll erweitert.

Der Gasthof ist wieder das, was wir uns gewünscht haben: ein lebendiger Treffpunkt für Geselligkeit, gutes Essen und gemeinsame Erlebnisse – offen für alle Generationen in Windach.

Wir feiern die Wiedereröffnung und danken allen, die mit ihrem Einsatz und ihrer Unterstützung dieses bedeutende Kapitel unserer Gemeinde möglich gemacht haben.

Herzlichst

Richard Michl
Erster Bürgermeister

Wie alles begann ...

Der erste Eindruck vor dem Umbau: Das Gebäude war bis dahin gastronomisch genutzt – mit viel Charme, aber auch sichtbaren Spuren der Zeit. Die Räume waren vollgestellt, die Einrichtung teils in die Jahre gekommen, doch das historische Potenzial war unverkennbar. Besonders die sichtbaren Holzbalken, der alte Kachelofen und die massive Bauweise gaben einen Vorgeschmack auf das, was daraus entstehen konnte.

Timeline

Februar 2021

Ein bedeutender Moment: Der Startschuss für den Umbau des Gasthofs am Schloss ist gefallen, der erste Entrümpelungscontainer wurde aufgestellt. Ein sichtbares Zeichen dafür, dass es nun losgeht. Mit viel Tatkraft und Vorfreude auf das, was entstehen soll, begann die Verwandlung unseres Hauses.

August 2022

Unterzeichnung des „Letter of Intent" mit unserem künftigen Pächter Simon Wankerl. Mit seiner Leidenschaft für regionale Küche und Gastlichkeit ist er die ideale Besetzung für den Gasthof am Schloss. Gemeinsam wurde damit der Grundstein für die zukünftige Zusammenarbeit gelegt.

Oktober 2023

Es geht in die Höhe: Endlich beginnt offiziell der Bau und der Kran wurde aufgestellt. Nach intensiver Planungszeit nimmt der Umbau nun sichtbar Gestalt an. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Wiedereröffnung des Gasthofs am Schloss.

Dezember 2023

Ein unerwarteter Rückschlag: Der Bau muss vorübergehend gestoppt werden, Grund war eine Klage. Die Arbeiten ruhen, doch das Team bleibt zuversichtlich und arbeitet an einer Lösung, um das Projekt bald fortsetzen zu können.

April 2024

Aufatmen – nach einer herausfordernden Phase dürfen die Bauarbeiten endlich weitergehen. Ein besonderer Meilenstein ist erreicht, das Dach wird komplett neu eingedeckt.

Juli 2025

Der große Moment ist gekommen: Am 11. Juli 2025 öffnet der Gasthof am Schloss offiziell seine Türen. Nach Jahren der Planung, des Umbaus und mancher Hürde erstrahlt das Haus nun in neuem Glanz. Mit Freude, Stolz und einer großen Portion Dankbarkeit wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Damals

Das Gebäude steht aufgrund seiner alten und besonderen Bauweise und der gut erhaltenen Bausubstanz unter Denkmalschutz. Hier ein Auszug aus der Topografie der Denkmäler des Landkreises Landsberg am Lech:

„Von-Pfetten-Füll-Platz 6. Das in der Ortsmitte gelegene Gasthaus, gegenüber dem ehem. Hofmarksschloss, reicht im Kern in das späte 16. Jh. zurück; ein erster Wirt ist für das Jahr 1537 namentlich bekannt. Der Dachstuhl wurde vermutlich um 1570/80 aufgerichtet. In den 1980er Jahren und erneut 2009-11 wurde das Gebäude instand gesetzt. Der Hauseingang mit reichem Schnitzdekor liegt ausmittig an der Straßenseite, das vielfeldrige Türblatt ist mit 1850 und den Initialen „G B" (Georg Braun) bezeichnet."

Wertvoll bewahrt und verantwortungsvoll erneuert

Unser Haus ist ein eingetragenes Baudenkmal – mit Geschichte, Charakter und Seele. Im Rahmen einer umfassenden Sanierung wurde es in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde und unterstützt durch die Städtebauförderung der Regierung von Oberbayern bis in das kleinste Detail ausgearbeitet und gestaltet, um die alte Bausubstanz zu erhalten.

Die historische Haustüre und die originalen Holzbalken im Dachgeschoss – zwei kraftvolle Zeugnisse der Vergangenheit – wurden erhalten. Alles andere wurde mit höchstem Anspruch an Qualität und Gestaltung neu errichtet, um den Geist des Ortes zu bewahren und gleichzeitig modernen Standards gerecht zu werden.

Dank großzügiger Fördermittel im Rahmen der Städtebauförderung konnte dieses besondere Bauvorhaben umgesetzt werden – als Verbindung von Tradition und Zukunft.

„Alte Gemäuer tragen die Geschichten vergangener Zeiten – wer sie behutsam in die Gegenwart führt, bewahrt ihren Geist für die Zukunft."

Florian Zarbo, Vorstand Gemeindewerke Windach

Erste Aufzeichnungen

Unsere Geschichte beginnt 1701 mit dem Kupferstich von Michael Wening. Dieser wurde vom Herzog damit beauftragt, von allen Schlössern in Bayern einen Kupferstich anzufertigen.

Die vermutlich zweitälteste grafische Darstellung ist ein Gemälde aus dem Jahr 1722, das aktuell noch in der Windacher Kirche St. Peter und Paul hängt.

1793–1884 war die Familie Braun Wirt auf dem Gasthof am Schloss.

1810 fand zur Hochzeit zwischen Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese an der heutigen Theresienwiese ein Pferderennen statt. Startnummer 24 unter den 30 beteiligten Pferden war ein Pferd des Wirtes Anton Braun.

1862 erwarb Georg Braun die Windacher Rehbergwiese (ca. 400 Meter vom Gasthof entfernt) und errichtete dort einen Sommerkeller. In den Berg gebaut war der Bierkeller, oben drauf konnte man Speisen und Getränke genießen. Am 16. Mai 1865 wurde die Erlaubnis für den Betrieb des Biergartens erteilt.

Im Jahr 1884

1884 starb Philipp Braun und seine Witwe Anna Braun heiratete Johann Lindenmüller.

Am 2. Dezember 1884 fand ein Ortstermin statt. Hier das Protokoll, das viel über die Gastwirtschaft verrät:

"Gastwirthschaftsgesuch des Johann Lindenmüller von Unterwindach, 2. Dez. 1884.

Zur Besichtigung der Wirtschaftslokalitäten des Anwesens Haus Nr. 17 in Unterwindach hat sich heute die nebenbezeichnete Amtskommission dorthin verfügt und den Herrn Bürgermeister Happach von Unterwindach, den Gesuchsteller Herrn Johann Lindenmüller nun dort zur festgesetzten Stunde dortselbst angetroffen.

Der Gesuchsteller Hans Lindenmüller ergänzt nun allen sein früheres Gesuch vom 3. Nov. d. Js. dahin, dass er sowohl um die Erlaubnis zum Betriebe der Gastwirthschaft auf dem Anwesen Haus Nr. 17 in Unterwindach als auch zum Betriebe der Schenkwirthschaft auf dem dazugehörigen Sommerkeller mit der Berechtigung zum Ausschank von Bier und Branntwein, sowie zur Verleitgabe von kalten und warmen Speisen nachsuche.

Auf den vorgenommenen Augenschein wird folgendes konstatiert: Der zum genannten Wirtschaftsanwesen gehörige Sommerkeller liegt auf südwestlicher Seite von Unterwindach an einem bewaldeten Hange. Der Sommer-Bierkeller ist in gutem baulichen Stande, gewölbt und mit einem Eiskeller versehen, durch welchen die Frischerhaltung des Bieres auch im Hochsommer zu ermöglichen ist. Für das Publikum sind auf einer Terrasse im Schatten der Bäume Sitzplätze angebracht, auch besteht eine kleine Halle, welche bei Regenwetter Zuflucht gewährt. Der Sommerkeller bietet nach seiner Anlage im Sommer einen schönen und kühlen Platz für den Aufenthalt des Publikums.

Im Hauptgebäude im Erdgeschoße links vom Eingang ist ein großes, geräumiges. 2,4 m hohes freundliches Gastzimmer mit Schenke, an welche sich die Küche mit Speise anschließt. Nebst vom Eingang ist ein kleines heizbares Gastzimmer. Im Erdgeschoße ist ferner ein Schenkkeller, der jedoch nur zur Winterszeit benützt wird. Auch befinden sich daselbst 2 Zimmer für die Familie. Im ersten Stocke ist ein Tanzplatz auf welchem man von der Treppe aus direkt gelangt. Rechts von der Treppe ist ein größeres Zechzimmer mit Schenke, welches für Hochzeiten und sonstige Festlichkeiten benötigt wird.

Abort und Pissoir sind im Hause und im Hofraume und entsprechen den Anforderungen in Bezug auf öffentliche Reinlichkeit und Sittlichkeit. Eine Fremdenstallung für 16 Pferde ist vorhanden. Neben dem Hause ist eine gefaßte Quelle mit fließendem guten Wasser, welche auch durch einen Pumpbrunnen der Küche zugänglich ist. Auf der westlichen Seite des Hauses ist ein freier mit Vordach versehener Platz, welcher im Sommer zum Aufenthalt der Gäste im Freien benützt wird.

Die Besichtigung hat ergeben, dass das Wirthschaftsanwesen Haus Nr. 17 in Unterwindach mit dem Sommerkeller allen Anforderungen entspricht, welche für den Gast- und Schenkwirthschaftsbetrieb auf dem Lande gestellt werden können.

Der anwesende Herr Bürgermeister Happach von Unterwindach erklärt im Namen der Gemeindeverwaltung, dass für den Fortbetrieb der Gastwirthschaft auf dem Anwesen Hs. Nr. 17 in Unterwindach sowie für den Betrieb der Schenkwirthschaft während der wärmeren Jahreszeit in dem dazugehörigen Sommerkeller für die Bevölkerung von Unterwindach und Umgegend ein dringendes Bedürfnis bestehe, weil eine weitere Wirtschaft in Unterwindach nicht vorhanden sei.

Zur Bestätigung unterzeichnen auf Vorlesen: Happach Bürgermeister Johann Lindenmüller"

Kurioses aus der Historie

In einem Bierbuch, das für die Jahre 1908 bis 1912 noch erhalten ist, wurden täglich feinsäuberlich die Biermengen, die ausgeschenkt wurden, verzeichnet.

Für den besagten Zeitraum betrug der durchschnittliche Bierumsatz 70 hl pro Monat, das entspricht 233 Maß pro Tag.

Auszug aus dem Bierbuch mit der umsatzstärksten Seite des ganzen Buches:

"54 hl am 19. Mai 1912! An diesem Tag war die Fahnenweihe des Veteranenvereins. Man bedenke: Auch in der Oberwindacher Gastwirtschaft wurde die Fahnenweihe gefeiert."

Platzmangel durch Andrang

Die Gemeinde befürwortete die folgende Baumaßnahme:

"Nachdem der alte Saal räumlich wie baulich den heutigen Verhältnissen nicht entsprochen hat, ist es der längste Wunsch aller Gliederungen, dass Windach als Ortsgruppenort endlich einen neuen Saal bekommt. Die Gemeinde hat sich in letzter Zeit vergrößert und ist ein weiterer Versammlungsraum nicht vorhanden."

Kurz zuvor, am 1. April 1939, wurden die bisher eigenständigen Gemeinden Unter- und Oberwindach zur neuen Gemeinde Windach zusammengeschlossen. Aus dem Bauantrag geht auch hervor, dass in den Jahren 1936 bis 1938 der jährliche Bierumsatz jeweils 500 hl betrug (400 hl Ausschank und 100 hl Flaschenbier).

Der neue Saal wurde in Leichtbauweise erstellt und besteht in dieser Form heute noch. Der alte Saal im 1. Obergeschoss wurde später zu fünf Zimmern und einem Bad umgebaut.

Auch die Zeitung berichtete über den Saalbau. Ausschnitt aus den „Ammersee-Nachrichten" vom 4. Mai 1939:

"Unterwindach. Saalbau. Schon seit Jahren vermisste man in unserer Gemeinde einen passenden Saal, um die Feiern der Dorfgemeinschaft würdig durchführen und die Menge der Besucher unterbringen zu können. Nun hat sich Gasthofbesitzer Schreyegg entschlossen, an sein Anwesen einen eigenen Saal anzubauen. Die Arbeiten hat das Baugeschäft Loy=Eresing übernommen. Die Fundierungsarbeiten sind bereits so weit fortgeschritten, dass mit dem Aufbau begonnen werden kann."

Eisplatz beim Schreyegg

Bereits vor der Errichtung eines Eisplatzes wurde im Winter im Hof von Schreyegg Eisstock geschossen. Die Kinder liefen Schlittschuh auf Schreyeggs Weiher, der von circa 1963 bis 1973 an den Bauunternehmer Josef Loy aus Eresing verpachtet war. Da das Schlittschuhlaufen vermeintlich die Fische störte, kamen Martin Schreyegg und Josef Loy auf die Idee, im Wirtsgarten eine Eislaufbahn zu errichten. Herr Loy ließ den Platz einebenen.

Über diese Attraktion berichtete Elisabeth Kretzinger im „Windacher" (Ausgabe 3 aus dem Jahr 1995):

"Immer wieder hört man von Windachern: Weißt du noch, als wir noch beim Schreyegg Schlittschuh laufen konnten! So gehört der Eisplatz beim Schreyegg zu meinen liebsten Kindheitserinnerungen. Unser neuer Eisplatz ‚Autobahnweiher' ist zwar durch seine Größe und seine Windungen eine großartige Eissportfläche, hat aber nicht zwei entscheidende Vorteile des alten Platzes, nämlich, dass man nicht einbrechen konnte und dass er mitten im Dorf war."

Windachs Gastwirt Martin Schreyegg hatte hier eine Lösung. Er stellte eine Rasenfläche hinter der Gastwirtschaft als Natureisbahn (sogar mit Beleuchtung) für die Eisläufer und Eishockeyfreunde zur Verfügung. Das Landsberger Tagblatt berichtete davon.

Im Mai 1985 marschierten acht deutsche Männer in originaler Legionärsausrüstung, unter ihnen der Geschichtsprofessor Marcus Junkelmann, mit zwei Mulis von Verona nach Augsburg, entlang der Strecke, die vor 2.000 Jahren, im Jahr 15 vor Christus, Drusus, der Stiefsohn von Kaiser Augustus mit seinen Legionen marschiert ist, um die Provinz Rätien zu unterwerfen. Die Gründung der Stadt Augsburg war die Folge. Der Marsch geschah anlässlich der 2000-Jahr-Feier der Gründung von Augsburg. Am 21. Mai 1985 kamen sie durch Windach und machten Mittag im „Goldenen Stern".

Neuer Glanz für einen alten Schatz

Mit viel Herzblut und Liebe zum Detail wird der Gasthof am Schloss in Unterwindach Schritt für Schritt zu neuem Leben erweckt. Ein Ort, der viele Geschichten erzählt und über Generationen hinweg Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens war, wird nun in eine neue Zeit geführt.

Behutsam, bedacht und mit dem festen Willen, das Alte zu bewahren und mit dem Neuen zu verbinden.

Komfort trifft Charakter

Grundriss Erdgeschoss

Stube mit ca. 40 Plätzen
Gemütlich, einladend und authentisch – der perfekte Ort für gesellige Stunden

Nebenraum mit weiteren 40 Plätzen
Flexibel nutzbar für Feiern, Gruppen oder ruhige Gespräche – mit eigenem Charakter

Große Küche mit innovativem Konzept
Funktional und durchdacht ermöglicht sie höchste kulinarische Qualität bei effizienten Abläufen

Moderne Kühlung und großzügiges Lager
Alles bestens organisiert und auf dem neuesten Stand der Technik

Aufzug zu den Gästezimmern
Komfortabel erreichbar – barrierefrei und direkt angebunden für maximalen Gästeservice

Barrierefreie WC-Anlagen
Zugänglich und stilvoll gestaltet – für alle Gäste selbstverständlich

Saal mit separatem Eingang und intelligenter Thekenlösung
Ideal für Veranstaltungen – mit direktem Zugang und einem durchdachten, ästhetischen Thekenkonzept für reibungslose Abläufe

Grundriss Obergeschoss

Für unsere Gäste nur das Beste: Im oberen Bereich des Hauses erwartet Sie ein Rückzugsort mit Charme und Funktionalität

Sieben individuell gestaltete Gästezimmer mit eigenem Bad
Jedes Zimmer bietet Privatsphäre, Komfort und eine behagliche Atmosphäre. Ideal zum Ausspannen und Wohlfühlen

Ein rollstuhlgerechtes Zimmer
Großzügig geplant, barrierefrei ausgestattet. Damit sich wirklich jeder willkommen fühlt

Bequeme Erreichbarkeit durch den Aufzug
Alle Zimmer sind direkt und komfortabel erreichbar – ganz ohne Treppensteigen

Grundriss Dachgeschoss

Das Dachgeschoss mit Weitblick: Im obersten Stockwerk verbinden sich Komfort und Funktion in wohldurchdachter Architektur – ein Rückzugsort mit Struktur und Charme

Vier großzügige Doppelzimmer mit eigenem Bad
Lichtdurchflutet und individuell – ideal für Langzeitgäste oder besondere Ansprüche

Mitarbeiterbereich mit Büro und Rückzugsraum
Raum für Organisation und Pausen. Ein abgeschirmter Bereich für konzentriertes Arbeiten und wohlverdiente Erholung

Neue Flächen im Dachgeschoss
Das bis dato kaum genutzte Dachgeschoss wurde komplett neu ausgebaut. Eine große Herausforderung im Hinblick auf den Denkmalschutz als auch auf die strengen Brandschutzvorschriften.

Neue Gasträume

Umfangreiche Planungsarbeit, zahlreiche Sitzungen in verschiedenen Runden und Bemusterungstermine führen zu einer bis ins Detail durchdachten Planung.

Gästezimmer

1. Entwurf, Erstellung der ersten 3D-Visualisierungen

Doppelzimmer und Einzelzimmer

Bestuhlungsplan-Varianten des neuen Saals

Räumen und Entkernen

Nachdem alle brauchbaren Gegenstände in neue Hände verteilt waren, begann die Entkernung.

Alles muss raus
Holzverkleidungen, alte Dämmung, sämtliche Kabel - alles, was statisch nicht benötigt wird, wird ausgebaut.

Kein Stein bleibt auf dem anderen
Nur die Altholzbalken und die denkmalgeschützte Decke bleiben erhalten.

Platz für Neues

Die Entkernungsarbeiten sind in diesem Stockwerk abgeschlossen. Die Altholzbalken wurden weitestgehend erhalten. Die Zwischenräume werden später mit Gipskartonplatten ausgekleidet.

Bodenausgleich

Im Erdgeschoss müssen aufgrund der verschiedenen Bodenhöhen — resultierend aus den früheren Anbauten — aufwändige Aufbauten erstellt werden, um die angestrebte Barrierefreiheit später zu erreichen.

Alt neben noch älter

In dieser Abbildung sind die ganz alten Dachsparren vom Originalbau, vermutlich aus 1570, sichtbar. An der gestrichelten Linie wurde das Gebäude vor langer Zeit schon einmal angestückelt.

Weitere Entkernung und Abriss im Erdgeschoss

Es folgten umfangreiche Entkernungen, Abrissarbeiten im Erdgeschoss und das mühsame Ausgraben des Bodens – größtenteils von Hand. Kilometerweise Kabel wurden entfernt, geschält und dem Recycling zugeführt.

Eine besondere Herausforderung war die neue Heizung. Eine noch größere war die Verrohrung der neuen Heizungen. Weite Teile des Estrichs mussten aufgesägt und aufgespitzt werden, um die dick isolierten Zu- und Ablaufrohre zu beherbergen. Ein enormer Aufwand, der extrem viel Zeit kostete.

Von Kopf bis Fuß

Ein Blick in den obersten Spitzgiebel legt die Sicht auf den späteren Technikraum frei. Eine weitere neue Fläche, die sinnvoll genutzt werden soll.

Alte, handwerklich beeindruckende Dachverbindungen und -verstrebungen werden freigelegt und teilweise mit neuen Stahlträgern statisch unterstützt.

Im Bodenbereich werden weitere Niveauausgleiche betoniert. Jeder Millimeter zählt. Der Boden muss dem strengen Brandschutz genüge leisten, darf aber nicht zu viel Höhe kosten, um am Schluss eine möglichst hohe Raumhöhe zu erhalten.

Aus dem bisherigen Lager werden jetzt Gästezimmer.

Alles muss raus

Die gesamte Heizungsanlage wird ausgebaut, sämtliche Rohre werden entsorgt, alle Zu- und Ableitungen werden neu verlegt und installiert, neue Heizkörper werden gesetzt und angeschlossen.

Mit dem Minibagger und von Hand

Die Küche und der große Saal wurden teils bis zu 1,5 m tief ausgegraben – erst mit dem Minibagger, schließlich von Hand und dann wurde Schubkarre für Schubkarre nach draußen gebracht.

Die Flächen wurden mit Kies zu einem Kieskoffer verfüllt, eine stabile Bodenplatte wurde gegossen und darauf der Fußboden aufgebaut. Alles für eine maximale Dämmung, gegen die Feuchtigkeit und zur perfekten nachhaltigen Stabilität.

Verstärkung kommt

Nach den strengen Statikberechnungen musste die Spannweite der tragenden Balken verringert werden.

Jeder schmale alte Balken bekam links und rechts ein paar Zentimeter frische Fichte an die Seite, die in einem ganz bestimmten Abstand, mit ganz bestimmten Schrauben miteinander verschraubt wurden.

So genau wird das verbaut, kontrolliert und abgenommen. Alles für ein Maximum an Sicherheit.

Holzaufbau und Ausbau

Mit dem Wiederaufbau kam neues Leben in das Haus.

Holz- und Trockenbau, der stilvolle Anbau, der Bau neuer Gästezimmer – all das mit einem klaren gestalterischen Leitgedanken: stilvoll, modern und doch traditionell.

Ein Ort, der sich verändert hat und doch ganz derselbe geblieben ist.

Die neuen, auf den Zentimeter ausnivellierten Balken werden mit ausgelegten Schaltafeln begehbar gemacht, der Fußbodenaufbau mit OSB-Platten kann beginnen.

Aktion außen wie innen

Gerüst und Kran für die neuen Fenster und die Dacharbeiten sind gestellt. In den Innenräumen beginnt der Holzausbau durch die Zimmerer.

Alle Stahlträger werden aus Brandschutzgründen mit einer dicken Schicht Farbe beschichtet.

Schicht für Schicht

Boden-Querbalken werden montiert, OSB-Platten verlegt, die ersten Wände werden gestellt, die Bautreppe in das 2. OG wird aufgebaut.

„Ausgrabungen" werden mit 60 cm Beton verfüllt, die die neue Bodenplatte für eine Ewigkeit bilden werden.

Innen trocken, außen in neuem Gewand

Wände für die neuen Gästezimmer werden gestellt, Fermacell-Platten verlegt.

Das gesamte Dach wird abgedeckt, eine neue, wasserdichte Unterspannbahn eingebaut, eine engere Belattung aufgebracht und zum guten Schluss erfolgt die neue Eindeckung mit passenden Biberschwanz-Ziegeln.

Decken und Böden – fast alles neu

Über der Küche wird eine neue Betondecke eingezogen. Baustützen stabilisieren, Stahl verbindet. Und über der Küche entsteht dadurch Platz für den neuen Technikraum.

Im „Großen Saal" zieht ebenfalls eine neue Betonplatte ein, auf der in Zukunft kräftig getanzt werden kann.

Weitere 12 cm Aufbau sollen folgen: eine Feuchtigkeitsfolie, Dämmung, die Fußbodenheizung und eine Schicht Estrich.

Die nostalgische Akustik-Lochdecke soll erhalten bleiben und wurde durch kleine LED-Birnen zu einem Himmel mit leuchtenden Sternen sowie mit einer indirekten Beleuchtung aufgewertet.

Es wird langsam wohnlich

Im 1. OG ziehen die Zwischenwände aus Trockenbau ein. Um den Dachstuhl zu stabilisieren, werden weitere Sparren-Zangen eingebaut. Ja, die liebe Statik ...

Die großen Estrich-Gräben werden verfüllt, Dämmung im Dachstuhl wird aufgebracht, Metalllaschen zur Montage der neuen Deckenteile werden gesetzt.

Es werde Licht

Die neuen Fenster sind eingebaut. Sie wurden den alten exakt nachempfunden – nur eben etwas dichter und praktischer.

Für die historische Wandtafel wird ein Platzhalter montiert, damit die Tafel exakt in den neuen Putz eingelassen werden kann.

Platz für Neues

Der gesamte Estrich wird entfernt und neu aufgebaut. Der alte Putz wird mühevoll abgeklopft, um Platz für neuen zu schaffen.

Die ersten Bemusterungen kommen: Die neue Holzwandvertäfelung soll perfekt zum alten Kachelofen passen. Die fehlenden Deckenbretter sollen farblich den alten Balken angeglichen werden.

Trockenbau und Putz

Endspurt beim Ausbau: Die Leitungsgräben für Heizleitungen werden gelegt, letzte Elektroleitungen geschlitzt und verlegt, der Grundputz auf die Wände aufgebracht.

Das Ziel ist klar: Der Gasthof am Schloss soll bald wieder seine Türen öffnen – als Treffpunkt für Jung und Alt, als Herzstück von Windach, als Ort der Begegnung, des Genusses und der Gemeinschaft.

Wir freuen uns auf das, was kommt. Und wir danken allen, die mithelfen, diesen besonderen Ort wieder mit Leben zu füllen.

Erinnerungen kommen wieder

Zeitzeugen der Geschichte, wie das kleine Wandschränkchen und die historische Wandtafel, werden liebevoll aufbereitet und kommen wieder an ihren Platz.

Abwasserleitungen im Außenbereich werden erneuert.

Sicher ist sicher

Ganz oben im Giebel wird ein moderner Rauchabzug eingebaut. Bei einem Brand öffnet sich die Fensterfläche ganz automatisch und gefährlicher Rauch kann abziehen.

Der neue Mitarbeiterbereich wird in Trockenbau errichtet.

Neue Technik

Der Technikraum zieht ein, der Trockenbau der Gästezimmer geht in die Endphase, Wände werden mit Gipskarton beplankt, Altholzbalken bleiben sichtbar. Der neue Aufzugsschacht wird gemauert.

Neue Hülle

Im Außenbereich sind Fichtenbalken für das Vordach, das gleichzeitig als Rettungsweg fungieren wird, montiert, die 3D-Verschalung in Lärche wird aufgebracht.

Der große Gastraum

Die Entstehungsgeschichte der Tafel

Man nehme eine MDF-Platte, fräse Nuten ein, grundiere mehrfach, schleife mehrfach, lackiere den Grünton und ziehe blitzgerade Linien mit einem Pinsel aus der Hand, um die richtige Struktur zu erhalten.

Anschließend eine feine Schicht Klarlack darauf und nach rund zehn Arbeitsschritten erhält man die perfekte, robuste Wandtafel für die Ewigkeit.

Der kleine Gastraum

Wasser marsch

Zur Erfrischung wurden die Nassräume der Damen mit roten Metrofliesen ausgekleidet, die der Herren mit blauen – jeweils eingefasst mit Unterschränken in Eiche natur und einer wasserfesten Oberfläche in Steinoptik.

Das barrierefreie Gästebad wurde in Naturtönen gestaltet.

Treppenhaus

Das große Eckzimmer

Gästezimmer Impressionen

Der „Große Saal"

Küche und Bar